Stetson - The Original Hat Maker
John Batterson Stetson wurde 1830 in East Orange, New Jersey geboren. Sein Vater Stephan Stetson war ein erfolgreicher Hutmacher und führte die „No Name Hat Company“. Diese war für die ausgezeichnete Qualität seiner Hüte bekannt und John B. lernte den Handel von klein auf. Als eines von dreizehn Kindern war die Wahrscheinlichkeit den Betrieb zu übernehmen jedoch sehr gering.
In den frühen 1860er Jahren machte sich John B. auf nach Pike’s Peak, um sein Glück als Goldgräber zu versuchen. Während er in der Wildnis schlief, nutzte er primitive Filz-Techniken, um wasserabweisende Decken und seinen ersten Hut zum Schutz gegen die Naturgewalten herzustellen. Dieser Hut war der originale „Boss of the Plains“, ein Westernhut, der später einen Grundstein für Stetsons Hut-Geschäft bilden sollte und der noch heute hergestellt wird.
John B.s erfolglose Suche nach Gold brachte ihn auf die Idee, bei seiner Rückkehr nach Philadelphia 1865 die Hutherstellung zu beginnen. Mit nur $60 Dollar, die er sich von seiner älteren Schwester Louisa geliehen hatte, kaufte er Werkzeug und Felle, mietete einen kleinen Raum und stellte zwei Arbeiter ein. Um seine Produkte von der Konkurrenz abzuheben, schickte er einen „Boss of the Plains“ zu jedem Händler im Südwesten, zusammen mit einem Brief mit der Bitte um den Auftrag über ein Dutzend Hüte.
Anfang des 20. Jahrhunderts besaß Stetson die weltgrößte Hut-Fabrik.
1877 trafen die ersten ausländischen Bestellungen ein. 1899 verkauften ungefähr 2.800 Händler überall in Amerika Stetson-Hüte. Das Unternehmen beschäftigte fast 1.200 Angestellte. 50.000 Duzend Hüte wurden in diesem Jahr produziert.
Namhafte Personen, die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts Stetson-Hüte trugen, waren Colonel William F. Cody „Buffalo Bill”, Calamity Jane, Will Rogers und Annie Oakley.
1906 starb John B. Stetson im Alter von 76 Jahren, blieb jedoch als Philanthrop in Erinnerung. Viele seiner Initiativen waren seiner Zeit maßgeblich voraus. Stetson war stets am Wohl seiner Mitarbeiter interessiert und viele seiner Bemühungen, z.B. in Bezug auf Bildung oder Gesundheitsvorsorge, waren die ersten in der Hutindustrie, manche sogar die Ersten überhaupt.
Trotz John B.s Tod wuchs das Unternehmen weiter. 1915 umfasste die Fabrik 25 Gebäude mit 5.400 Mitarbeitern, die 3.336.000 Hüte pro Jahr produzierten.
Von den frühen 20er Jahren bis zum ersten Weltkrieg zählten Zylinder, Bowler, Homburg Fedora und Trilby zu den beliebtesten Modellen.
Stetson begann, personalisierte Hüte für Senatoren und Präsidenten herzustellen. Diese Tradition blieb bis heute bestehen. Außerdem war Stetson ein beständiger Liebling von Tom Mix – Hollywoods erstem Cowboy Superstar. Tom Mix trug nicht nur Stetson-Hüte, er hatte sogar immer ein Dutzend Hüte bei sich wenn er um die Welt reiste. Diese schenkte er Honoratioren und Würdenträgern die er traf. Stetson benannte einen Hut nach Tom Mix, als Dank für seine Tätigkeit als inoffizieller Marken-Botschafter.
In den 1940er Jahren enthielt die Kollektion Stroh-Kreissägen, Panama-Hüte, Trilbys, Snapbrims und unzählige Damenhüte. Der Wohlstand der Nachkriegszeit verlangte den Besitz eines Hutes und Stetson war der Hut. Hollywood bildete keine Ausnahme, wo Berühmtheiten wie Gene Autry, James Dean, John Wayne, Roy Rogers und Dale Evans zu den bekanntesten Stetson-Trägern zählten.
In den späten 1950er Jahren gab es eine Krise in der Kopfbedeckungsindustrie. Männer hörten auf, regelmäßig Hüte zu tragen. Als 1960 der neu gewählte Präsident John F. Kennedy ohne Hut zu der Nation sprach, war klar, dass Hüte von einem „Muss“ zum optionalen Accessoire geworden waren. Viele Hutmacher gingen in Konkurs; Stetson überlebte als der Cowboy-Hut.
Hutverkäufe gingen auch in den „Swinging“ 1960ern weiter zurück.
Aber einige Unentwegte blieben Hüten treu. Ein Zitat von Frank Sinatra, dem „King of Swing“ besagt: „Ich nehme niemals meinen Hut in der Öffentlichkeit ab“ – nicht überraschend, wenn es sich bei dem Hut um einen Stetson handelt.
1970 wurde Stetson vom Hersteller zum Lizenzgeber und schloss die Fabrik für immer. Dies war der Beginn einer neuen Ära. Durch Top-Filme wie „Indiana Jones“ und „Urban Cowboy“, wuchs der Huthandel in den 1980er und 90er Jahren, besonders durch die hohe Nachfrage nach Westernhüten.